Undercover

Detektivarbeit ist spannend und vielseitig. Doch um den Beruf des Detektivs ausüben zu können, reicht es oftmals nicht nur einen Lehrgang zu absolvieren.

Viele Detektive haben bereits eine Berufsausbildung in einem fachfremden Bereich absolviert, bevor sie eine Detektivausbildung anstreben. Manche waren in ihrem früheren Berufsleben Polizisten, Kriminalbeamte, Wachleute oder in einem gänzlich fachfremden Beruf tätig.

Das hat seinen Grund. Denn ein professioneller Detektiv muss über viele Fähigkeiten verfügen. Es reicht in der Regel nicht nur zu wissen wie man eine Person observiert oder wie man mit Abhörgeräten und sonstiger Technik umgeht.

Eine gute Menschenkenntnis sowie schauspielerisches Talent, Einfühlungsvermögen und Charakterstärke sind bei der Ermittlungsarbeit unabdingbar.

Manche Fälle setzen voraus, dass der Detektiv undercover ermittelt. Das heißt, er schlüpft für einige Zeit in die Rolle eines Anderen.

Gerade Wirtschaftsdetektive sind dann oft wochenlang von zu Hause entfernt. Sie müssen sich eine komplett neue Identität zulegen, mit der sie quasi auch im Schlaf überzeugen.

Auf eine solche Tätigkeit muss sich der Detektiv intensiv vorbereiten. Der Undercover-Agent braucht einen neuen und lückenlosen und vor allem schlüssigen Lebenslauf, sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. Und er muss selbstverständlich auch die negativen Seiten der Undercover-Arbeit kennen.

An erster Stelle steht hier die Sicherheitsfrage. Was passiert, wenn er als Agent auffliegt? Für diesen Fall sollte sich der Detektiv ein gutes Netzwerk von Kontaktpersonen einrichten, die im Notfall helfen können.

Viele lernen während ihrer Ermittlungsarbeit im neuen Umfeld nette Menschen kennen die sich ihnen anvertrauen und eventuell sogar gute Freunde werden. Den Privatdetektiv setzt diese Tatsache manchmal unter großen moralischen Druck, weil er Bekannte und Kollegen belügen und betrügen muss.

Auch das Privatleben leidet unter einer Undercover-Tätigkeit. Detektive, die privat ermitteln sind meist nicht verheiratet. Freunde und Bekannte haben eventuell Verständnis, wenn der Detektiv über längere Zeiträume einfach von der Bildfläche verschwindet, aber welche Ehefrau würde sich damit abfinden?

Zudem muss der Ermittler dafür sorgen, dass die Voraussetzungen für sein „normales“ Leben weiter erfüllt werden. Daueraufträge für Miete und sonstige Kosten müssen bezahlt werden und jemand muss während der Abwesenheit Blumen gießen und die Post öffnen.

Am Ende stellt sich die Frage wer diese aufwändige und oftmals auch gefährliche Arbeit überhaupt macht. Ein Wirtschaftsdetektiv ist darauf spezialisiert und hat einige Mitarbeiter, die sich zumindest für einen gewissen Zeitraum auf diese vielseitige Tätigkeit einlassen.

Nächster Beitrag:

Vorheriger Beitrag: